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Nächster Schritt zur möglichen Seligsprechung von Eugen Bolz

Der nächste Schritt zu einer möglichen Seligsprechung: Ein Historikerkommission hat ein 250-seitiges Gutachten über den früheren württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz (1881-1945) erstellt und dem Rottenburger Bischof Gebhard Fürst vorgelegt. Die Studie geht nun an die zuständige Stelle im Vatikan.

Laut Untersuchung leistete Bolz aus katholisch-christlicher Überzeugung heraus Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Er wurde am 23. Januar 1945 in Plötzensee von den Nationalsozialisten enthauptet. Anschließend wurde sein Leichnam verbrannt und die Asche zerstreut. Zu den Autoren der Studie gehören auch der Tübinger Kirchenhistoriker Andreas Holzem und seine Aachener Kollegin Daniela Blum.

Das Seligsprechungsverfahren wurde 2015 eröffnet. Für eine Seligsprechung als Märtyrer müssen drei Kriterien erfüllt sein: ein gewaltsamer Tod, die innere Bereitschaft zur Annahme des Willens Gottes sowie Glaubens- und Kirchenhass der Verfolger.

Fürst sieht Bolz neben dem von den Nationalsozialisten verfolgten Rottenburger Bischof Joannes Baptista Sproll als “zweiten großen Bekenner und Glaubenszeugen der württembergischen Diözese gegen das NS-Regime”. Die Erinnerung an Bolz lebe bis heute “in unserer ganzen Diözese und weit darüber hinaus fort”.