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Nabu Hamburg: Amsel verdrängt Kohlmeise vom Thron

Die Amsel ist der am häufigsten beobachtete Gartenvogel in Hamburg. Sie tauschte den Platz mit der Kohlmeise, die bei der 20. „Stunde der Gartenvögel“ den zweiten Rang belegte, gefolgt vom Star auf Platz drei, wie der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg am Donnerstag mitteilte. Der Zilpzalp wurde in Hamburg um 33 Prozent häufiger gesichtet als im Vorjahr. „Als Mittel- und Kurzstreckenzieher ist er, wie auch einige andere Arten, etwas früher aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland gekommen“, sagte Franziska Kötter, Vogelschutz-Referentin beim Nabu Hamburg.

Ein weiterer Profiteur des milden Winters könnte der Zaunkönig sein, hieß es. Er sei um neun Prozent häufiger gemeldet worden als im Vorjahr. Die Art sei anfällig für lange Kälteperioden, die es im vergangenen Winter nicht gegeben habe. Das könne laut Köpper die Population gestärkt haben. Das sonnige Wetter während des Aktionszeitraums habe auch zu mehr Mauersegler-Sichtungen (+16 Prozent) in der Stadt geführt.

Weniger gut schnitten laut Nabu Hamburg wieder viele Gebäudebrüter-Arten ab. Haus- und Feldsperling sowie die Mehlschwalbe verharrten demnach auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau. Diese Arten würden bei Haussanierungen und Neubauten oft vergessen, hieß es. Sie bräuchten dringend Brutmöglichkeiten und künstliche Nisthilfen.

An der 20. „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 12. Mai beteiligten sich in Hamburg 1.151 Menschen. Sie zählten insgesamt 20.274 Vögel. Bundesweit nahmen über 53.000 Menschen teil und meldeten mehr als 1,1 Millionen Vögel. Die nächste Nabu-Vogelzählung findet mit der „Stunde der Wintervögel“ vom 10. bis 12. Januar 2025 statt.