Artikel teilen:

MV: Peta fordert Hundeführerschein

Nach einer mutmaßlichen Hundeattacke in Rostock fordert die Tierrechtsorganisation Peta die Einführung des Hundeführerscheins in Mecklenburg-Vorpommern. Am Montagabend soll ein Hund einen 40-Jährigen im Ortsteil Kröpeliner-Tor-Vorstadt angegriffen und ins Gesicht sowie in den Arm gebissen haben, teilte Peta am Donnerstag in Stuttgart mit. Die Ursache solcher Beißvorfälle liege häufig in der Unwissenheit und Fährlässigkeit der Hundehalterinnen und -halter, hieß es. „Meist liegt das Problem nicht bei den Hunden selbst, sondern bei den Menschen. Viele Halterinnen und Halter haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Vierbeiner richtig zu deuten und zu verstehen“, sagte Peta-Fachreferentin Lisa Redegeld.

Der Hundeführerschein sieht laut Peta vor, dass künftige Hundebesitzerinnen und -besitzer schon vor der Aufnahme des Tieres einen Theoriekurs absolvieren. So sollen sie notwendiges Fachwissen über artgerechte Haltung, Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erlernen. Außerdem sei ein Praxisseminar für den Hund und den Haltenden vorgesehen. So sollen Beißvorfälle verhindert werden. Im August 2023 hatte Peta eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben, in der sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen solchen Hundeführerschein aussprachen.

Als erstes Bundesland hatte Niedersachsen im Jahr 2013 den Hundeführerschein verpflichtend eingeführt. Den Angaben zufolge gab es dort in den drei Jahren nach der Einführung bereits deutlich weniger Beißvorfälle. Ein verpflichtender Hundeführerschein könne Menschen zudem von Impulskäufen abhalten. Jedes Jahr landeten rund 80.000 Hunde in Tierheimen, darunter viele, die unüberlegt angeschafft wurden, hieß es.

Der in Rostock gebissene Mann sei nach dem Vorfall in eine Klinik gebracht worden, der Hund selbst geflohen, so Peta. Die Polizei ermittle wegen fahrlässiger Körperverletzung.