Artikel teilen:

Muslim zum Ramadan: “Bitte freut Euch mit uns”

Zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan wünscht sich der Vorsitzende der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA), Dervis Hizarci, mehr Gelassenheit und Toleranz der Mehrheitsgesellschaft gegenüber fastenden Musliminnen und Muslime. Viele Muslime erlebten häufig in Deutschland Reaktionen wie „ist das überhaupt sinnvoll“, „das ist voll ungesund“ oder „das macht gar keinen Sinn“, schreibt der frühere Antidiskriminierungsbeauftragte der Berliner Bildungsverwaltung in der „Berliner Zeitung“ (Montag). Diese „Flut an Mitgefühl“ überfordere viele. Für Muslime in Deutschland hat der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am Sonntagabend begonnen. Er endet am 9. April.

Musliminnen und Muslime feierten die Zeit des Ramadans, schreibt Hizarci und betont: „Bitte freut euch mit uns.“ „Ich wünsche ein leichtes Fasten“, „viel Kraft und Durchhaltevermögen“ oder wohlwollend interessiertes Fragen zu Besonderheiten des Ramadan seien Reaktionen, die sich die Muslime wünschten.

Organisationen wie die Claim-Allianz, die Fälle von antimuslimischem Rassismus erfassten, aber auch Studien wie zum Beispiel der Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung verdeutlichten unzweifelhaft, dass die Toleranz gegenüber Muslimen kaum mehr vorhanden sei, so der Bildungsexperte: „Wir sind keine Christen, und dennoch steht bei uns ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer zur Weihnachtszeit. Und alles ist gut. Relax!“ Er wünsche sich etwas mehr Gelassenheit und Toleranz, so Hizarci: „Wir müssen es lernen und leben. So gelingt Gemeinschaft!“