Zum Sommeranfang wird in vielen deutschen Städten wieder die Musik öffentlich zelebriert. Doch in die festliche Stimmung mischen sich auch Sorgen um die Zukunft der musikalischen Bildung.
Zur bundesweiten Fete de la Musique am Freitag fordert der Deutsche Musikrat von Bund und Ländern mehr Engagement zur Sicherung der musikalischen Bildung. Das jährlich am 21. Juni zum Sommeranfang stattfindende Musikfest sei ein internationales Phänomen, “das Menschen in und aus allen Ecken der Welt zusammenbringt, um gemeinsam die Vielfalt und Kraft der Musik zu feiern”, erklärte der Musikrat am Mittwoch in Berlin. Musik spiele für einen Großteil der Menschen eine bedeutende Rolle.
“Mit Sorge beobachten wir, wie die Wurzel dieses vielfältigen und bereichernden Musiklebens, die musikalische Bildung, in Deutschland in ernsthafte Bedrängnis kommt”, teilte der Dachverband mit. An vielen Schulen fehlten qualifizierte Musiklehrkräfte. Auch öffentliche und freie Musikschulen stünden zunehmend unter Druck.
Der Musikrat und seine Mitgliedsverbände fordern daher von den Ländern, dass Schulen adäquat ausgestattet werden, damit Musik als eigenständiges Schulfach in allen Schulformen erhalten bleibe. Öffentliche Musikschulen müssten ausreichend gefördert werden. Der Bund hingegen solle die Leistungen für Bildung und Teilhabe für Kinder aus armen Verhältnissen aufstocken. Zudem müsse musikalische Bildung generell umsatzsteuerfrei bleiben.
Die Fete de la Musique wurde vor mehr als 40 Jahren in Frankreich ins Leben gerufen. Die Idee ist, dass an einem Tag im Jahr professionelle und Amateurmusiker Straßen und Plätze mit Musik erfüllen. In Deutschland wird das Fest in diesem Jahr an mehr als 140 Orten gefeiert, weltweit sind laut Musikrat mehr als 1.000 Städte dabei.