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Musik verbindet

„Die kommen einfach und singen mit uns“, sagt Sebastian Heupel. Der Dirigent des Gospelchors „Trinity“ in Wilnsdorf bei Siegen hat seit einigen Monaten junge Flüchtlinge unter seinen Sängern. „Der erste, der kam, war Tami“, erzählt er – ein syrischer Christ, der seit rund einem halben Jahr in Deutschland lebt. Er hatte den Pfarrer einfach gefragt, wo er in der Gemeinde mitmachen könnte. Inzwischen sind sie zu dritt im Chor: einer aus einer Gastfamilie, zwei aus der Asylbewerberunterkunft.
„Ich glaube, es tut ihnen gut, mal rauszukommen und etwas zu tun zu haben“, sagt Heupel. „Die werden ja sonst verrückt in ihren Unterkünften.“ Der Kontakt beim Singen ist relativ einfach. Was durch Vorsingen nicht funktioniert, erklärt Heupel noch einmal langsam speziell für die Flüchtlinge. „Aber wenn ich ins Englische wechsle, sagt mir Tami: Sprich Deutsch mit mir, damit ich es lerne“, erzählt er.
Über den Chor haben sich Bekanntschaften ergeben: So gibt es immer einen Fahrdienst für Tami. „Und wenn der mal nicht kann, kriegen wir ihn trotzdem irgendwie zum Singen“, so Heupel.
Der Dirigent hat für dieses Jahr einen Plan: einmal mit dem Gospelchor in der Erstaufnahmeeinrichtung auftreten. Der Posaunenchor hat es vorgemacht. „Das war echt klasse“, sagt Heupel. „Die Leute sind rausgekommen und haben zugehört.“ Musik verbindet eben. leg