Museen kämpfen mit höheren Energiepreisen und Kosten für Dienstleistungen. Die Besucher stört das nicht. Sie kommen trotzdem in Scharen. Allerdings gibt es insgesamt weniger Ausstellungen.
Die Lust auf Museen ist fast wieder auf Rekordniveau: Rund 106 Millionen Besuche in Museen und Ausstellungshäusern hat es im vergangenen Jahr gegeben. Das teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf Daten des Instituts für Museumsforschung mit.
Das waren 20 Millionen Besuche mehr als im Vorjahr. Erstmals seit der Pandemie lag die Besuchszahl damit wieder im dreistelligen Millionenbereich und nur knapp unter dem Rekordjahr 2019. An der Erhebung beteiligten sich den Angaben zufolge fast 4.000 Museen und etwa 300 Ausstellungshäuser.
Einen deutlichen Rückgang gab es indes bei den Ausstellungen. Hier wurden im vergangenen Jahr in den Museen mit 5.195 Ausstellungen etwa 20 Prozent weniger gemeldet. Bei den Ausstellungshäusern ohne Sammlung war der Rückgang nicht erheblich. Die Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbunds, Silvia Willkomm, erläuterte, dies sei eine Folge hoher Energiepreise, gestiegener Kosten für Dienstleistungen und knapper Haushalte.
Laut einer anderen, noch laufenden Studie des Instituts für Museumsforschung zeichnet sich den Angaben zufolge bereits der positive wirtschaftliche Faktor der Museen und Ausstellungshäuser ab. Jeder von der öffentlichen Hand investierte Euro verdoppele sich demnach durch die in den Museen erzielte Wertschöpfung. Touristische Effekte seien dabei noch nicht mitgerechnet. Die Studie sowie die Gesamtstatistik zu den Besuchszahlen sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden.