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Museum zeigt katholischen Widerstandkämpfer Willi Graf mit KI

Willi Graf kämpfte mit der “Weißen Rose” gegen die Nationalsozialisten und starb deshalb 1943 als Widerstandskämpfer unter dem Fallbeil. Ab November widmet ihm das Deutsche Zeitungsmuseum eine eigene Ausstellung.

Das Leben des von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfers Willi Graf (1918-1943) wird in einer neuen Ausstellung gezeigt. Teils noch nie gezeigte Fotografien und Dokumente des Mitglieds der “Weißen Rose” sollen dabei vom 6. November bis 17. August zu sehen sein, teilte das Deutsche Zeitungsmuseum am Dienstag in Wadgassen bei Saarbrücken mit.

Grafs Courage sei bis heute vorbildlich, begründeten die Macher die Ausstellung mit dem Titel “Willi Graf – Ein Leben für die Freiheit”. Graf selbst wird als digitales Abbild angekündigt, mittels KI soll ein Dialog mit Gästen möglich sein. Ein “Raum der Freiheit” soll sie durch eine Projektion ins Foyer der Universität München versetzen. Vier Monitore reagierten auf die Annäherung der Besucher, zeigten Zitate oder Fragen über Freiheit und Widerstand.

Im Erzbistum München und Freising wird unterdessen weiterhin geprüft, ob für Graf die Möglichkeit einer Seligsprechung besteht. Das wurde im September am Rande eines nach Graf benannten Empfangs in Saarbrücken vom Leiter des Verfahrens gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigt.

Graf wurde am 2. Januar 1918 im rheinischen Kuchenheim geboren und engagierte sich unter anderem im katholischen Schülerbund Neudeutschland. Ab 1937 studierte er Medizin, kam 1942 zum Studium nach München. Dort schloss er sich der Widerstandsgruppe “Weiße Rose” an. Die Nationalsozialisten verhafteten ihn im Februar 1943 und verurteilten ihn zum Tod. Graf wurde am 12. Oktober hingerichtet.