Lange war seine Wahlheimat Dresden desinteressiert: Caspar David Friedrich war kein Kandidat für Ankäufe. Das änderte sich im 20. Jahrhundert. Mit der Berliner Jahrhundertausstellung 1906 galt der Sonderling als Superstar. Heute werden Friedrich-Pilger umgarnt: Mit 14 Gemälden und mehr als 70 Zeichnungen besitze man eines der größten Konvolute, lockt Dresden. „Tiefgreifend“ könne man den Künstler nur an der Elbe verstehen. Tatsächlich kann man ihm nirgends sonst so nahe sein: 2024 wird viele an seiner Kunst interessierte Menschen auch das frisch restaurierte Grabmal auf dem Trinitatis-Friedhof anziehen.
Zeitgenössische Künstler beziehen sich auf seine Motive oder seine Weltanschauung. Naturschützer betrachten ihn als einen der ihren. Betonte er nicht Pinselstrich für Pinselstrich die Einzigartigkeit der Schöpfung, die man schützen und bewahren muss? Friedrich wurde ein Künstler für Esoteriker und Eremiten, für Suchende, Sinnende und Skipper auf dem Fluss des Lebens. Umfassend erinnern jetzt Museen an ihn:
Alte Nationalgalerie Berlin: „Caspar David Friedrich. Die Wiederentdeckung“ (19.4. – 4.8.2024). www.smb.museum
Albertinum Dresden: „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ (24.8.2024 – 5.1.2025), das Kupferstich-Kabinett präsentiert die Zeichenkunst (24.8. – 17.11.2024). www.skd.museum
Pommersches Landesmuseum Greifswald: Die ständige Sammlung von Ölgemälden, Zeichnungen und Briefen ergänzen 2024 Leihgaben. www.pommersches-landesmuseum.de
Greifwald: Im Dom St.Nikolai, Friedrichs Taufkirche, wird das Jubiläumsjahr am 20. Januar 2024 eröffnet und am 7. April ein Kirchenfenster von Olafur Eliasson eingeweiht.
Hamburger Kunsthalle: „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ (15.12. 2023 – 1. 4. 2024) www.hamburger-kunsthalle.de
Kunst Museum Winterthur: „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“ (bis 19.11.2023) www.kmw.ch