Acht Museen aus Niedersachsen wollen künftig gemeinsam ihre kolonialen Bestände aus Indonesien erforschen. In vielen historischen Sammlungen in Niedersachsen fänden sich auffallend große Bestände, die aus dem südostasiatischen Inselstaat stammten, teilte der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen am Freitag in Hannover mit. Davon seien rund 1.450 ethnografische Objekte, 300 naturkundliche Präparate und sechs bisher nicht näher erforschte menschliche Überreste ausgewählt worden, um ihre Herkunft zu untersuchen.
„Die Provenienzforschung gehört zu den wichtigsten erinnerungspolitischen Aufgaben der Museen in Deutschland“, sagte der Geschäftsführer des Museumsverbandes, Thomas Overdick. An dem Projekt „Kolonialzeitliche Sammlungen aus Indonesien in Niedersachsen“ sollen auch Experten aus Indonesien und den Niederlanden mitwirken. Gefördert wird das auf zwei Jahre angelegte Vorhaben vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste.