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Münchner Schau zu “außergewöhnlichster” niederländischer Malerin

Unter dem Titel “Rachel Ruysch – Nature into Art” zeigt die Alte Pinakothek in München Ende des Jahres eine neue Sonderausstellung. Sie befasst sich mit einer Frau, die als “Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit” gilt.

“Die wohl außergewöhnlichste und erfolgreichste niederländische Künstlerin” kommt in die Alte Pinakothek in München. Das Haus zeigt laut eigener Ankündigung vom Dienstag ab Herbst die Ausstellung “Rachel Ruysch – Nature into Art”. Die Schau läuft demnach vom 26. November bis 16. März 2025 als weltweit erste Retrospektive zu der Malerin.

Ruysch lebte von 1664 bis 1750. “Ihre prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben mit exotischen Pflanzen und Früchten, Schmetterlingen und Insekten galten bereits zu Lebzeiten als gesuchte und kostspielige Sammlerstücke”, so die Pinakothek. “Die Nachfrage war so groß, dass es sich die Amsterdamer Malerin leisten konnte, nur wenige Stücke im Jahr zu produzieren.”

Ruysch sei eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit, heißt es weiter. So sei sie das erste weibliche Mitglied der renommierten Künstlergemeinschaft Confrerie Pictura in Den Haag gewesen und habe als Hofmalerin des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz gearbeitet. “Dennoch sind ihr Leben und Werk bisher kaum erforscht worden.” Die Präsentation solle dem nun entgegenwirken.

Die Ausstellung setzt sich eingehend mit dem Leben der Künstlerin, ihrem langjährigen und produktiven Schaffen und ihrem anhaltenden Ruhm auseinander, wie es heißt. “Im Blickfeld steht zugleich ihr künstlerisches und intellektuelles Umfeld. Dabei sollen insbesondere die Verbindungen zwischen ihrem Schaffen und den großen wissenschaftlichen Fragen des 17. und 18. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Denn die berühmte Sammlung naturwissenschaftlicher Präparate ihres Vaters, Frederik Ruysch, dürfte eine ganz wesentliche Inspirationsquelle für ihre künstlerische Arbeit gewesen sein.”

Die Schau von rund 200 Exponaten läuft den Angaben zufolge in Kooperation mit dem Toledo Museum of Art und dem Museum of Fine Arts in Boston. Sie führe Ruyschs bedeutendste Werke aus europäischen und US-amerikanischen Sammlungen zusammen. Hinzu kämen Porträts von Ruysch, ihrer Familie und ihrem Vater sowie Bücher, Druckgrafiken, Zeichnungen und naturwissenschaftliche Exponate. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Botanikern, Zoologen und Wissenschaftshistorikern stelle Ruyschs Werk darüber hinaus in den Kontext der wissenschaftlichen Entdeckungen und Debatten ihrer Zeit.