Beim Landgericht Bremen kommt demnächst Milka-Schokolade auf den Tisch. Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat dort Klage gegen die in Bremen ansässige Mondelez Deutschland GmbH, den Hersteller von Milka-Schokolade, eingereicht. Zum Hintergrund teilte die VZHH am Montag mit, Mondelez habe bei zahlreichen Milka-Sorten die Füllmenge reduziert, ohne dass Verbraucherinnen und Verbraucher ausreichend darauf hingewiesen worden seien. Die Hamburger Verbraucherschützer sprechen in solchen Fällen von „Mogelpackungen“.
Verbraucherinnen und Verbraucher würden „getäuscht, weil etliche Sorten nur noch 90 Gramm zum gleichen oder gar höheren Preis enthalten“, sagte Verbraucherschützer Armin Valet. Zuvor enthielten sie laut der Verbraucherzentrale 100 Gramm. Verpackung und Design der Milka-Tafeln sind laut VZHH identisch geblieben, die Schokoladentafel selbst sei „unmerklich rund einen Millimeter dünner geworden“. Ein deutlicher Hinweis auf die Mengenreduzierung fehle. „Die neue Nennfüllmenge des Produkts steht nun zwar klein auf der Vorderseite der Verpackung, ist aber leicht zu übersehen und wird häufig von den Verkaufskartons im Supermarktregal verdeckt“, erklärte die VZHH.
„Wer weniger Ware in gleicher Verpackung anbietet, muss klar und unübersehbar darauf hinweisen“, erklärte Valet. Er verwies auf ein erfolgreich verlaufendes Verfahren gegen das Unternehmen Upfield. Der Anbieter habe die Füllmenge seiner Sanella-Margarina reduziert, ohne die Verpackung anzupassen. Das Landgericht Hamburg habe in seinem Urteil vom 13. Februar 2024 einen deutlich sichtbaren aufklärenden Hinweis über die geänderte Füllmenge verlangt (Az. 406 HKO 121/22).
„Wir fordern den Gesetzgeber auf, endlich verbindliche Vorgaben zu schrumpfenden Packungsinhalten zu machen“, sagte Valet. Hersteller sollten verpflichtet werden, Produkte mit verringerter Füllmenge für mindestens sechs Monate mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen. Außerdem müsse die Packungsgröße mit dem Inhalt kleiner werden.