DORTMUND – Das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der westfälischen Kirche kritisiert die geplante Übernahme des US-Agrarchemieunternehmens Monsanto durch den Leverkusener Bayer-Konzern.
„Die Politik muss eine weitere Machtkonzentration im Landwirtschaftsbereich unterbinden“, forderte Annette Muhr-Nelson, Leiterin des MÖWe-Amtes in Dortmund. Ansonsten drohten massive soziale und ökologische Folgen in Argentinien, Paraguay, Uruguay und vielen anderen Ländern des globalen Südens, wo Bauern schon jetzt unter der wachsenden Abhängigkeit von wenigen Unternehmen litten.
Die großen Agrar-Konzerne setzten auf weniger Sortenvielfalt, gentechnisch verändertes Saatgut, den vermehrten Einsatz von Pestiziden und die Ausweitung von Monokulturen. „Armut und auch Hunger werden dadurch zunehmen“, warnte Muhr-Nelson.
Die Evangelische Kirche am La Plata in Südamerika weise seit Langem auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen von großflächigen Sojafeldern und dem zunehmenden Einsatz von Pestiziden hin, hieß es weiter. Der Regenwald in Paraguay sei ganz verschwunden, die indigene Bevölkerung habe ihren Lebensraum verloren, berichtete der Präsident der La-Plata-Kirche, Carlos Duarte. Ein Drittel der Bevölkerung Paraguays lebe unterhalb der Armutsgrenze, darunter meist Bauern, die ihr Land an Großgrundbesitzer verloren hätten.
Als Unkrautbekämpfungsmittel verwenden die Konzerne Monsanto und Bayer unter anderem das umstrittene Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. In Argentinien seien in der Nähe von Sojafeldern verstärkt Krebserkrankungen, Unfruchtbarkeit und Missbildungen diagnostiziert worden, erklärte das MÖWe-Amt. epd
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