1. Beim Weihnachtsbaumkauf auf FSC- und Bio-Siegel achten
Rund 29 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Die meisten kommen aus heimischer Produktion; nur ein kleiner Teil wird aus Nachbarländern importiert. Die meisten Bäume stammen jedoch nach TÜV-Angaben aus Plantagen und wurden mit umweltschädlichen Pestiziden behandelt. “Auf Weihnachtsbaumplantagen werden häufig Insektizide gegen Schädlinge, Herbizide gegen Konkurrenzpflanzen, Fungizide gegen Pilze und Mineralöle für ein gleichmäßiges Wachstum eingesetzt”, erklärt Juliane Petrich, Referentin für Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband. Sie rät zum Bio-Weihnachtsbaum.
Empfehlenswert zu Weihnachten seien heimische Fichten, Kiefern und Weißtannen, die von einer Bio-Plantage oder direkt aus dem Wald stammen. Erkennbar seien diese Bäume am Bioland-, Biokreis-, Demeter-, Naturland- oder EU-Bio-Siegel. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten laut Empfehlung des TÜV beim Kauf außerdem auf das FSC-Siegel achten, um sicherzustellen, dass der Anbau den entsprechenden Standards entspricht. Alternativ bauen regionale Forstbetriebe auch heimische Bäume im Wald an, die Verbraucher selbst aussuchen und schlagen können. Einige Baumschulen und Gärtnereien bieten zudem einen Miet-Service an, bei dem sich Käufer einen Baum ausleihen können. Nach den Feiertagen wird er dann abgeholt und wieder eingepflanzt.
2. Keine Plastikbäume kaufen
Plastikbäume werden laut TÜV-Darstellung oft in China produziert, bei Transport und Herstellung werde viel CO2 ausgestoßen. “Ein Plastikbaum muss deshalb mindestens zehn Jahre – besser länger – genutzt werden, bis die Ökobilanz auf dem Niveau eines echten Weihnachtsbaumes ist”, so der Verband.
3. Nachhaltiger Weihnachtsschmuck
Auch für den Baumschmuck oder die Wohnungsdekoration gibt es umweltfreundliche Alternativen zu Lametta und Kugeln aus Plastik. Der TÜV rät zur Deko aus natürlichen Materialien wie Stroh, Tannenzapfen, Zweigen, Früchten, Zimtstangen, Öko-Wachs und Moos. Vieles könne man auch selber in der Natur finden. Verbraucherinnen und Verbraucher, die Freude am Basteln haben, könnten zum Beispiel Holzperlen bemalen, Orangenscheiben trocknen oder Sterne aus zertifiziertem Recyclingpapier falten. Wer nicht auf die klassischen Weihnachtskugeln verzichten möchte, kann auf Kugeln aus Glas oder Holz zurückgreifen und diese wiederverwenden.
4. Energie sparen bei der Festbeleuchtung
Für die festliche Beleuchtung können energiesparende LED-Lichterketten sorgen. “Auch, wenn LED-Lichterketten sehr energieeffizient sind, sollten sie mit Ökostrom betrieben werden, um CO2-Emissionen zu sparen”, sagt Petrich. “Batteriebetriebene Lichterketten sind nicht empfehlenswert, da viel Müll anfällt. Besser sind Lichterketten mit wiederaufladbaren Akkus.” Grundsätzlich sollten die Lichter laut TÜV nicht durchgehend brennen, sondern mit einer Zeitschaltuhr versehen werden. Das spare nicht nur Strom, sondern verhindere auch, dass nachtaktive Tiere und Zugvögel durch das künstliche Licht gestört werden.
5. Nachhaltige Bescherung mit Geschenkpapier aus Packpapier
Geschenke verursachen Unmengen an Verpackungsmüll. “Buntes und glitzerndes Geschenkpapier enthält oft Plastik, Aluminium und andere Schadstoffe”, sagt Petrich. “Auch reine Papierverpackungen verbrauchen bei der Herstellung viel Holz und Energie.” Alternativen seien daher Geschenkverpackungen aus Zeitungspapier, altem Packpapier oder Stoffen aus Baumwolle, Leinen oder Wolle. Zur Verzierung der Geschenke könnten auch natürliche Materialien wie Tannenzapfen, Moos, Zweige und getrocknete Orangenscheiben, Blumen oder Blätter verwendet werden.
6. Sinnvoll schenken
Damit Geschenke nicht in der Tonne landen, ist es sinnvoll, Verwandte und Freunde zu fragen, was sie sich wünschen, rät der TÜV. Auch das Verschenken von gemeinsamen Aktivitäten und Erlebnissen sei eine gute Möglichkeiten, um unliebsame Geschenke zu vermeiden.