Maren Großbröhmer (31) hat Germanistik, Geschichte und vergleichende Religionswissenschaften studiert. Seit drei Monaten sitzt die promovierte Germanistin täglich in ihrem Büro im Haus Landeskirchlicher Dienste in Dortmund.
„Ich war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Oldenburg und dort auch für die Seminarplanung und das Programm zuständig. Bildungsarbeit ist mir vertraut – aber in der westfälischen Kirche habe ich noch nicht gearbeitet.“ Jetzt ist sie also in der Erwachsenenbildung angekommen. Seit Februar ist sie Studienleiterin für religiöse und pädagogische Bildung im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V. (EBW). „Wir planen jetzt schon das Jahresprogramm 2018, da kann ich meine Ideen und Kontakte schon wunderbar einbringen.“
Ihr Arbeitsbereich ist umfänglich: Sie ist zuständig für das Fortbildungsprogramm für Erzieherinnen und Erzieher. „Ich kenne die Fragestellungen als Zweifachmama schon etwas, die Details erarbeite ich mir gerade.“ Da geht es um so wichtige Themen wie spielerische Sprachangebote für Kinder oder Partizipation und Engagementförderung in Kitas. Auch der Umgang mit Trotz, Wut und Aggressionen oder Kindern, die „aus dem Rahmen fallen“ oder Fluchthintergründe haben, will gelernt sein.
Zusätzlich steht sie für Angebote im Feld der (inter-)religiösen Bildung: Maren Großbröhmer hat viele Jahre im Jüdischen Museum in Dorsten Führungen angeboten und sich in ihrer Doktorarbeit mit literarischen Islamdarstellungen im 15. Jahrhundert beschäftigt. „Ich glaube, dass wir uns in den nächsten Jahren gerade in der evangelischen Kirche nicht nur mit anderen Religionen auseinandersetzen sollten, sondern auch unsere eigene Religiosität reflektieren und ihr Raum schaffen sollten.“
In diesen Themenbereich fällt auch das Pilgerbüro, für das die neue Studienleiterin zuständig ist. „Das westfälisch-lippische Pilgernetzwerk im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk organisiert jedes Jahr fast 30 unterschiedliche Pilgertouren. Ich wurde hier ganz herzlich empfangen.“
„Natürlich ist das Publikum, das die Evangelische Erwachsenenbildung anspricht, anders als an einer Universität. Aber die Formate sind auch vielfältiger“ meinte Maren Großbröhmer: „Mehrtägige Seminare, Exkursionen, Theaterbesuche mit Diskussionen, Pilgertouren, Slams, Gespräche mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften… – da sind wenig Grenzen gesetzt.“
In Planung für 2018 ist zum Beispiel bereits eine Vortragsreihe zum Thema „Politik und Religion“. An mehreren Abenden wird da geschaut, wie etwa fundamentalistische Gruppierungen in Christentum, Judentum und Islam mit Hilfe der Religion deutlich politische Interessen verfolgen. „Ich freue mich auf spannende Diskurse, die hier geführt werden, und auf die vielen Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt die neue Studienleiterin. EBW
Artikel teilen:
Mit frischen Ideen für Plan B wie Bildung
Maren Großbröhmer ist neu im Team des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe. Die neue Studienleiterin für religiöse und pädagogische Bildungsangebote leitet auch das Pilgerbüro in Dortmund
