Das katholische Hilfswerk Missio Aachen und die katholische Kirche in Deutschland rufen Anfang kommenden Jahres zur ersten großen Solidaritätsaktion mit Afrika auf. Dabei werden Spenden für die professionelle Ausbildung von Ordensfrauen in Afrika gesammelt, die an sozialen Brennpunkten arbeiten, wie Missio Aachen am Freitag mitteilte. Die Spenden werden zwischen dem 1. und 12. Januar 2025 in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland gesammelt.
Anlass ist der Afrikatag 2025, die älteste weltkirchliche Kollekte in Deutschland. Bei der Sammlung zum Afrikatag 2024 spendeten die Gläubigen deutschlandweit rund 840.500 Euro.
Rund 84.000 katholische Ordensfrauen sind nach Angaben des Päpstlichen Jahrbuchs 2024 in Afrika tätig gewesen. Ohne ihr Engagement würde die Bildungsarbeit, der Einsatz für Menschenrechte, die soziale und medizinische Versorgung von Menschen in Not, Suchthilfe oder Geflüchteten-Betreuung an vielen Orten Afrikas zusammenbrechen, hieß es. Ein weiteres Arbeitsfeld der Ordensfrauen ist der Einsatz für Menschen mit Albinismus in Afrika. Sie werden wegen ihrer helleren Hautfarbe oft diskriminiert und brauchen sichere Orte und Zukunft.
Für ihre Arbeit seien die Ordensfrauen auf eine professionelle Aus- und Weiterbildung angewiesen, hieß es. Die Kirche in Afrika zähle dafür auch auf die Solidarität aus Deutschland. Dies gelte vor allem für die Ordensschwestern aus rund 600 einheimischen, lokalen Frauenorden Afrikas, die nicht international vernetzt sind. Deshalb fördert die Kollekte zum Afrikatag mit Schwerpunkt diese Orden, die eine fortlaufend gesicherte berufliche Qualifikation ihrer Schwestern nicht oder nur schwer finanzieren können.
Missio Aachen arbeitet nach eigenen Angaben mit der Kirche in Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Ozeanien zusammen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Frauen und Ordensfrauen. So finanzierte Missio Aachen in den vergangenen fünf Jahren 318 Aus-, Weiterbildungs- und Safeguarding-Programme für Ordensfrauen in Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Ozeanien mit 14,56 Millionen Euro. Hinzu kamen im gleichen Zeitraum 217 Projekte der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsarbeit von Ordensschwestern im Globalen Süden, die mit rund 10 Millionen Euro unterstützt wurden.