Erst im Februar besuchte eine Delegation von missio München Projektpartner auf den Philippinen. In Gesprächen wurden auch die Grausamkeiten durch die Duterte-Regierung thematisiert. Jetzt gibt es Grund zur Freude.
Der Präsident des internationalen katholischen Hilfswerk missio München, Wolfgang Huber, hat die Festnahme des ehemaligen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte begrüßt. “Das ist ein großer Tag für Recht und Gerechtigkeit”, erklärte Huber am Dienstag in München. Während der Amtszeit von Duterte seien mehrere zehntausend Menschen von Todesschwadronen kaltblütig getötet worden.
“Im ganzen Land finden gerade Gottesdienste statt, denn eine große Hoffnung hat sich auf den Philippinen erfüllt”, so Huber weiter. Die Festnahme zeige, dass keine Person, egal wie hoch ihr politisches Amt sei, über dem Gesetz stehe, “nicht einmal der vormalig höchste Mann im Staat”.
Die Festnahme am internationalen Flughafen von Manila nach der Rückkehr Dutertes (79) aus Hongkong folgt einem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Das Gericht wirft dem ehemaligen Staatschef vor, in seinem “Krieg gegen Drogen” während seiner Amtszeit (2016-2022) Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Duterte hatte als Präsident den Austritt der Philippinen aus dem Haager Gerichtshof erklärt, nachdem dieser Ermittlungen gegen ihn eingeleitet hatte. Dennoch hat der Strafgerichtshof das Recht, zu mutmaßlichen Verbrechen zu ermitteln, die während der Mitgliedschaft eines Landes begangen wurden.
Laut Mitteilung des Hilfswerks meldeten sich bei Huber derzeit missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner. Die Erleichterung im Land sei riesig. Damit erfülle sich eine große Hoffnung der kirchlichen Partner, die sich über Jahre hinweg unter Gefahr für Leib und Leben für die Menschen eingesetzt hätten.
Noch im Februar sei Huber mit einer Delegation unter anderen mit Vertretern des Bistums Augsburgs auf den Philippinen gewesen. “Es war erschütternd zu hören, mit welcher Brutalität Väter, Mütter und Kinder oft vor den Augen der eigenen Angehörigen ermordet wurden und wie viel Schmerz und Trauer der sogenannte Anti-Drogenkrieg verursacht hat”, so der missio-Präsident.