Nun schaltet sich das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in den seit Wochen schwelenden Streit um die inhaltliche Ausrichtung des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg ein. Die Universitätsabteilung des Ministeriums habe Uni-Präsident Professor Paul Pauli und den Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte, Professor Peter Hoeres, „zu einem Gespräch gebeten“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag. Das Gespräch soll bereits diese Woche in München stattfinden. Ziel sei es, „den Hochschulfrieden zu wahren und die Freiheit von Forschung und Lehre zu gewährleisten“.
Hintergrund ist ein zunehmend öffentlich ausgetragener Konflikt um die inhaltliche Ausrichtung des Lehrstuhls. Das Studierendenparlament der Universität Würzburg wirft Hoeres und seinem Team eine „neurechte Diskursverschiebung“ am Lehrstuhl für Neueste Geschichte vor. Hoeres spricht dagegen von einer „politischen Kampagne“ aus dem linken Lager gegen ihn und seinen Mitarbeiter Benjamin Hasselhorn. Die Universitätsleitung hatte sich am Freitag erstmals inhaltlich zum Thema geäußert. Eine „Taskforce“ der Uni habe „keinerlei Anhaltspunkte“ für „irgendein straf- oder disziplinarrechtliches Verhalten“ am Lehrstuhl gefunden, hieß es in einer Mitteilung der Hochschule.