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Migranten in Bayern haben bundesweit höchste Erwerbstätigenquote

Mit knapp 75 Prozent hat Bayern laut Regierungsangaben die bundesweit höchste Erwerbstätigenquote unter Menschen mit Migrationsgeschichte. Auch Asylsuchende kämen langfristig im bayerischen Arbeitsmarkt unter, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München. Derzeit hätten knapp 82.000 Menschen aus den acht wichtigsten nicht-europäischen Asylherkunftsländern eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Vor zehn Jahren seien es nur rund 13.000 gewesen.

Die Zahl der ukrainischen Staatsangehörigen mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sei seit Beginn des russischen Angriffskriegs um rund 25.800 auf 37.500 gestiegen, sagte Herrmann weiter. Bei den Arbeitslosenzahlen steht Bayern gut da, die Quote unter Migranten ist im Freistaat deutschlandweit am niedrigsten: Bei Frauen liegt sie bei 10,7 Prozent, bei Männern bei 9 Prozent.

Dennoch sieht Herrmann Handlungsbedarf: Allein in Bayern gebe es derzeit 40.000 Bürgergeldbezieher aus der Ukraine und den acht Asyl-Hauptherkunftsländern. Herrmann sprach sich daher dafür aus, neuankommenden Geflüchteten aus der Ukraine kein Bürgergeld mehr zu zahlen, sondern sie nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu behandeln. Das würde die Motivation steigern, eine Arbeit aufzunehmen und eigenständig für den Lebensunterhalt zu sorgen.

Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) kündigte derweil eine „Fast Lane“ („Überholspur“) für möglichst alle Berufsabschlüsse an, um ausländische Fachkräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Konzept soll diesen Herbst im Kabinett vorgestellt werden. Geplanter Start soll im kommenden Jahr sein. Ziel der „Fast Lane“ ist eine zentrale Anerkennungsstelle in Bayern je Beruf, wo Anerkennungsverfahren einheitlich, effizient und unbürokratisch bearbeitet werden sollen. Bisher gebe es eine „Fast Lane“ für Pflegeberufe. Die verlaufe so erfolgreich, dass das Konzept nun ausgedehnt werden soll. (00/2867/25.09.2024)