Der ZDF-Wettermoderator und Klimaexperte Özden Terli sieht keine Alternative zu intensiver medialer Berichterstattung über die Klimakatastrophe. Nicht zu informieren, weil man den Menschen keine Angst machen will oder die Auseinandersetzung mit Leugnern der Klimaveränderungen scheut, wäre „unterlassene Berichterstattung“, sagte Terli am Donnerstag beim Evangelischen Medienkongress in Frankfurt am Main.
„Wie kann es sein, dass wir nicht darüber berichten?“, fragte der Meteorologe und fügte hinzu: „Das wäre ein Versagen des Journalismus.“ Es gehe um einen „epochalen Umbruch unseres gesamten Klimasystems“, sagte er.
Der Meteorologe betonte: „Die letzte Generation sind wir.“ Das gelte nicht, weil die Menschheit bald aussterbe, sondern die aktuell Lebenden seien die letzten, die das Pariser Abkommen von 2015 umsetzen können. Damit könnten die „schlimmsten Szenarien“ eingeschränkt werden.
Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 hatte sich die Staatengemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter 2 Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad begrenzen zu wollen. Dafür müssten die Kohlendioxid-Emissionen auf null sinken, sagte Terli.
Der Evangelische Medienkongress gingt am Mittag zu Ende. Zwei Tage lang diskutierten rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz (KI).
In der Abschlussdiskussion sagte der RTL-Manager Claus Grewenig, die KI biete die Chance, Arbeitsgänge zu automatisieren, um mehr Zeit für Kreativität zu gewinnen. Sein Medienunternehmen sehe mehr Chancen als Risiken durch die neue Technologie. Die Gefahr, dass KI Medien verzichtbar macht, sehe er nicht.
Indes müsse mit der neuen Technologie verantwortlich umgegangen werden, sagte Grewenig, der als Vorsitzender dem Verband privater Medien Vaunet vorsteht und bei RTL Deutschland den Bereich Medienpolitik leitet. Wichtig sei es, den Einsatz von KI transparent zu machen und keine ungeprüften Inhalte zu verbreiten.