Seit 1994 verleiht die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Auszeichnung, die Verdienste um die Menschenrechte ehrt. In diesem Jahr geht der Preis nach Nicaragua.
Wegen ihres Einsatzes für die Meinungsfreiheit bekommt eine Nichtregierungsorganisation aus Nicaragua den diesjährigen Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung. Periodistas y Comunicadores Independientes de Nicaragua erhält die Auszeichnung am 26. November in Berlin, wie die SPD-nahe Stiftung am Montag ankündigte. Die 2018 gegründete Organisation ist den Angaben zufolge ein Netzwerk von über 100 Medienschaffenden. Journalistinnen und Journalisten würden in Nicaragua bedroht, verfolgt, angegriffen, inhaftiert und zur Flucht gezwungen. Mehr als 250 Medienschaffende seien mittlerweile im Exil, hieß es.
“Die Preisträgerinnen und ihre Mitstreiter riskieren mit ihrem Kampf für das Recht auf freie Meinungsäußerung und für eine freie und unabhängige Berichterstattung viel. Sie riskieren täglich ihre Freiheit und sogar ihr Leben”, erklärte der Stiftungsvorsitzende Martin Schulz. “Das Recht, seine Meinung zu sagen, die Regierung öffentlich zu kritisieren und darüber zu berichten, das sind nicht nur individuelle Rechte. Eine freie Presse ist ein Grundpfeiler für jede Demokratie.”
Die Friedrich-Ebert-Stiftung verleiht den Menschenrechtspreis seit 1994. Er wird an Einzelpersonen oder Organisationen vergeben, die sich in besonderer Weise um die Menschenrechte verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr hatte die afghanische Menschenrechtsaktivistin Shaharzad Akbar den Preis erhalten.