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Menschenrechtler empört nach “Wolfsgruß” bei Türkei-Spiel

Die Türkei ist bei der Fußball-EM im Viertelfinale. Doch der Sieg gegen Österreich gerät nach einem extremistischen Gruß eines Spielers in den Hintergrund.

Nach seinem Tor zum 2.= zeigt Merih Demiral den "Wolfsgruß"
Nach seinem Tor zum 2.= zeigt Merih Demiral den "Wolfsgruß"Imago / Matthias Koch

Der türkische Fußballnationalspieler Merih Demiral hat für das Zeigen des faschistischen “Wolfsgrußes” beim EM-Spiel gegen Österreich Kritik von Menschenrechtlern auf sich gezogen. Dass dies ausgerechnet am Jahrestag des Brandanschlages von Sivas geschehen sei, sei ein absoluter Skandal sowie “eine Verhöhnung der alevitischen Opfer des Massakers”, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker. In Sivas (Anatolien) starben am 2. Juli 1993 35 Menschen, gößtenteils Aleviten. Die Organisation forderte den Spieler auf, sich zu entschuldigen, sowie den europäischen Fußballverband Uefa, die Geste mit erhobener Hand mit ausgestrecktem kleinem und Zeigefinger zu verbieten.

Ähnlich äußerte sich die deutsch-kurdische Menschenrechtlerin Düzen Tekkal. Bei Rassismus und Faschismus in Teilen der Bevölkerung dürfe die Gesellschaft nicht wegsehen, schrieb sie auf X. “Es gilt alle Formen der Menschenverachtung und Verfassungsfeindlichkeit zu bekämpfen! Alles andere ist Makulatur.”

Demiral postet “Wolfsgruß” in sozialen Medien

Der türkische Doppeltorschütze beim 2:1-Sieg gegen Österreich hatte das Handzeichen bei seinem Jubel nach dem 2:0 gezeigt und ein Foto davon auch auf Sozialen Medien veröffentlicht. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss hatte der Abwehrspieler die Geste verteidigt und betont, dass keine versteckte Botschaft dahinter stecke.

 

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Der “Wolfsgruß” steht als Symbol für die Vereinigung der “Grauen Wölfe”, auch als Ülkücü-Bewegung bekannt. Der Verfassungsschutz stuft die Bewegung, der in Deutschland nach Schätzungen über 12.000 Menschen angehören, als rechtsextremistisch ein und beobachtet sie. Verboten ist der “Wolfsgruß” in Deutschland bislang jedoch nicht.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich bereits geäußert und von der Uefa Konsequenzen gefordert. Der Fußballverband gab bekannt, bereits ein Untersuchungsverfahren dazu eröffnet zu haben.