Für seine Verdienste im Kampf gegen die Tropenkrankheit Loiasis erhält der Hamburger Michael Ramharter in diesem Jahr den Memento Forschungspreis. Der Mediziner des Bernhard Nocht Instituts für Tropenmedizin und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf werde für seine langjährige Forschung zu einer mehr als vernachlässigten Krankheit ausgezeichnet, teilte die Memento Koordination am Mittwoch in Berlin mit. Obwohl die Augenwurm-Erkrankung mehr als 20 Millionen Menschen betreffe, stehe sie nicht auf der Liste der Vernachlässigten Tropenkrankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In den betroffenen Gebieten – hauptsächlich in West- und Zentralafrika – seien oftmals mehr als 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mit dem Augenwurm infiziert, erklärte Preisträger Ramharter. Seine deutsch-gabunische Forschungsgruppe untersucht den Loa loa-Augenwurm seit mittlerweile zehn Jahren, um die Entwicklung von neuen Medikamenten und Diagnostika voranzutreiben.
Der Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten wurde 2014 von den Hilfswerken „Ärzte ohne Grenzen“, „Brot für die Welt“, Buko Pharma-Kampagne und Deutscher Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) ins Leben gerufen. Neben der Vergabe des Forschungspreises zeichnet das Bündnis auch journalistische Reportageprojekte aus.
Den diesjährigen Medienpreis erhalten die Autorin Rike Uhlenkamp und der Fotograf Rainer Kwiotek von der Reportergemeinschaft Zeitenspiegel Reportagen. In ihrem Recherchevorhaben setzten sie sich mit dem Thema Suizid, dessen Entkriminalisierung und den Folgen auseinander, erklärte die Jury. Der Fokus liege dabei auf Ghana, wo Suizidversuche erst 2023 entkriminalisiert wurden. Die Probleme seien aber geblieben: eine tiefe Stigmatisierung, ein Mangel an entsprechend qualifiziertem Gesundheitspersonal und unzureichende Kostenübernahme für Behandlungen und Prävention.