Der sächsische Imker, der wegen einer Werbung von dem ZDF-Moderator Jan Böhmermann verklagt worden ist, hat den Verkauf seines „Beewashing“-Honigs gestoppt. Rico Heinzig werde dieses Produkt bis auf Weiteres nicht verkaufen, bestätigte sein Anwalt Markus Hoffmann dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Dresden. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Online) darüber berichtet.
Heinzig hatte seinen „Beewashing“-Honig mit dem Konterfei und Namen Böhmermanns beworben. Der Moderator sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die Entscheidung, den Honig vorerst nicht mehr zu verkaufen, sei „weder als ein indirektes Schuldeingeständnis noch als ein ‘Einknicken’ vor Herrn Böhmermann zu werten“, erklärte der Anwalt.
Hintergrund sei, dass Heinzig im Falle einer Niederlage in einem möglicherweise Jahre dauernden juristischen Verfahren nicht nur die Prozesskosten, sondern auch Schadenersatz an den Kläger zahlen müsste. Dann würde der Moderator an den Umsätzen des „Böhmermann-Honigs“ partizipieren.
Heinzig arbeitet laut seinem Anwalt „mit Hochdruck an einem neuen Motiv“. Der Imker bezeichnet sein Vorgehen beim „Beewashing“-Honig als Satire und beruft sich auf die Kunstfreiheit. Ein Urteil wird am 8. Februar erwartet.
Böhmermann hatte im „ZDF Magazin Royale“ dem Imker vorgeworfen, er würde Honigbienenvölker an Firmen vermieten und als Nachhaltigkeitsmaßnahme vermarkten. Dies sei „Beewashing“. Heinzig hatte mit einem „Beewashing Honey“ reagiert, den er mit einem Bild Böhmermanns und dem Slogan „Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt“ bewarb.