In der Bevölkerung wächst offenbar der Eindruck, dass es in Deutschland „eher ungerecht“ zugeht. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage für den ARD-DeutschlandTrend sind nur 36 Prozent der Befragten der Auffassung, dass es in Deutschland alles in allem eher gerecht zugeht. Eine deutliche Mehrheit von 58 Prozent der Befragten gab an, dass es ihrer Meinung nach eher ungerecht in der Gesellschaft zugehe.
Ukraine Krieg und Preissteigerungen
Die pessimistische Aussage zur Gerechtigkeit erreichte damit einen Höchstwert im ARD-DeutschlandTrend seit 13 Jahren. Im September 2021 – also noch vor Ausbruch des Ukraine-Krieges und den teils massiven Preissteigerungen – waren es noch 13 Prozentpunkte weniger gewesen. Bei Menschen mit einem Monatseinkommen von unter 1.500 Euro sind laut Umfrage aktuell sogar fast Dreiviertel (73 Prozent) der Ansicht, dass es in Deutschland eher ungerecht zugeht. Bei Menschen mit einem Einkommen über 3.500 Euro pro Monat sagten das immer noch 56 Prozent.
Zuversichtlicher Blick auf das neue Jahr
Gleichwohl blickt laut der Umfrage eine Mehrheit der Deutschen grundsätzlich zuversichtlich aufs neue Jahr. So glaubten laut dem DeutschlandTrend 62 Prozent der Befragten, dass 2023 für sie persönlich ein eher gutes Jahr werde. Annähernd ein Viertel (23 Prozent) war hingegen der Ansicht, dass das neue Jahr für sie eher schlecht wird.
Der positive Blick auf das Jahr sei allerdings abhängig vom monatlichen Einkommen, hieß es. Unter Menschen mit einem Nettoeinkommen von mehr als 3.500 Euro pro Monat gingen 70 Prozent davon aus, 2023 werde für sie persönlich eher ein gutes Jahr. Bei Menschen mit geringerem Einkommen (unter 1.500 Euro) war der Blick nüchterner: 40 Prozent rechneten für sich persönlich mit einem eher guten Jahr, 45 Prozent erwarteten hingegen tendenziell ein schlechteres Jahr.
Für die repräsentative Erhebung hatte das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche mehr als 1.300 Wahlberechtigte befragt.