Die Zahl rechter Gewalttaten ist nach Darstellung des Vereins Opferperspektive im vergangenen Jahr in Brandenburg stark angestiegen. 2023 erfasste der Verein nach eigenen Angaben 242 rechtsmotivierte Angriffe. Im Vorjahr waren es noch 138 Fälle. Die Zunahme erstrecke sich über fast alle Phänomenbereiche und Tatbestände und markiere das höchste Niveau rechter Gewalt seit 2016, hieß es am Montag in Potsdam bei der Vorstellung der Jahresstatistik 2023.
Besonders alarmierend sei der Anstieg bei gefährlichen Körperverletzungen um 54 Prozent von 39 im Jahr 2022 auf 60 im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum verzeichnet die Opferperspektive auch eine Zunahme einfacher Körperverletzungen von 66 auf 74 sowie von Bedrohungen und Nötigungen von 24 auf 98 Fälle. Der starke Anstieg von Nötigungs- und Bedrohungsdelikten lasse sich nur teilweise durch eine veränderte Erfassungspraxis erklären, erklärte der Verein.
Der Anteil rassistischer Gewalt bei den erfassten Taten sank den Angaben zufolge auf 65,3 Prozent (2022: 76,6 Prozent). Trotz dieses Rückganges bleibe Rassismus das Hauptmotiv bei den registrierten Taten. Bei den von der Opferperspektive registrierten Fällen 2023 waren insgesamt 202 Personen direkt von Angriffen betroffen (2022: 196).
In so gut wie allen Brandenburger Landkreisen verzeichnete die Opferperspektive gestiegene Angriffszahlen. Die meisten Angriffe und stärksten Zunahmen gab es zwischen 2022 und 2023 demnach in Dahme-Spreewald von sieben auf 24, im Landkreis Oberhavel von sieben auf 25 und der Uckermark von acht auf 21 Fälle.