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Mehr Organspenden in Bayern – Ministerin für Widerspruchslösung

In Bayern sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr bisher mehr Organe nach dem Tod gespendet worden. Der bayerischen Gesundheitsministerin reicht das aber noch nicht.

Die Anzahl der postmortalen Organspenden ist in Bayern deutlich gestiegen. Wie das bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch in München mitteilte, haben zwischen Januar und Ende September 2024 insgesamt 118 Organspender 370 Organe gespendet. Im gleichen Vorjahreszeitraum hätten 97 postmortale Spender 281 Organe gespendet.

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) zeigte sich über diese Entwicklung erfreut. Sie betonte zugleich, dass sie sich für die Einführung der Widerspruchslösung einsetze: “Denn die Widerspruchslösung bietet die Chance, dass mehr Menschen ein lebensrettendes Spenderorgan bekommen.” Ziel sei vor allem, dass mehr Menschen sich mit dem Thema auseinandersetzten und entschieden, ob sie ihre Organe nach dem Tod spenden wollten. Die meisten Bürgerinnen und Bürger stünden der Organspende grundsätzlich positiv gegenüber, worin ein großes Potenzial liege. In Bayern warteten derzeit rund 1.200 Menschen auf ein lebenswichtiges neues Organ.

Die Widerspruchslösung sieht vor, dass alle Menschen nach ihrem Tod zu Organspendern werden, falls sie nicht zu Lebzeiten widersprechen. Diese Regelung gilt bereits in einigen europäischen Ländern. Befürworter versprechen sich davon eine Steigerung der Anzahl der gespendeten Organe.