Die Zahl der Kommunen in Baden-Württemberg, die Kinder und Jugendliche an Prozessen beteiligen, ist deutlich gewachsen. Seit 2018 stieg der Anteil der Städte und Gemeinden mit Jugendbeteiligung von 53 auf 68 Prozent, teilte die Landeszentrale für politische Bildung am Mittwoch in Stuttgart mit. Bei der Beteiligung von Kindern hat sich der Anteil sogar von 23 auf über 55 Prozent mehr als verdoppelt, geht aus einer Studie für 2023 hervor.
Die Größe einer Kommune spielt dabei eine entscheidende Rolle. Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern weisen zu 96 Prozent ein Jugendbeteiligungsprojekt auf. Meistens können die jungen Menschen bei konkreten Projekten mitmachen. In 300 Kommunen gehören inzwischen auch digitale Beteiligungsmethoden zum Angebot.
Mitarbeiter in den Rathäusern bemängeln der Befragung zufolge allerdings fehlende Motivation bei Jugendlichen. Seit der Corona-Pandemie sei es schwieriger geworden, junge Leute zu erreichen, sagten 45 Prozent der Studienteilnehmer.
Das dichteste Netz von Beteiligungsangeboten gibt es in den Landkreisen Tübingen und Böblingen. Dort nehmen jeweils über 90 Prozent der Kommunen Jugendliche mit ins Boot, wenn es um Entscheidungen und Projekte geht. An der Studie haben sich 988 von 1.101 Kommunen beteiligt, die Erhebung fand im ersten Halbjahr 2023 statt. (0100/17.01.2024)