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Mehr Geld für Gedenkstättenfahrten in Mecklenburg-Vorpommern

Es gibt immer weniger Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs. Um die Erinnerung dennoch wachzuhalten, verdoppelt Mecklenburg-Vorpommern die Mittel für Gedenkstättenfahrten – und liegt damit im Ländervergleich vorne.

In Mecklenburg-Vorpommern steht künftig mehr Geld vom Land für Fahrten von Schülern zu früheren deutschen Vernichtungslagern in Polen zur Verfügung. Die Fördersumme steige von 150.000 auf 311.000 Euro, teilte das Bildungsministerium am Freitag in Schwerin mit. So könne mehr Schülerinnen und Schülern eine Fahrt in die Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau und Majdanek ermöglicht werden.

“Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar. Das ist wichtig in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt”, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke). Deshalb habe sich die Landesregierung dazu entschieden, trotz der angespannten Haushaltslage die Mittel noch einmal zu erhöhen. Damit habe sich das Budget innerhalb von zwei Jahren sogar versechsfacht. Im Pro-Kopf-Vergleich mit anderen Bundesländern liege Mecklenburg-Vorpommern schon seit Jahren vorne, so Oldenburg.

Mit dem Schritt reagiere das Land auf das gestiegene Interesse der Schulen an Gedenkstättenfahrten. Die Fahrten seien ein unerlässlicher Beitrag, dem Antisemitismus vehement entgegenzutreten und die Erinnerungskultur weiter zu stärken, so die Ministerin. In diesem Jahr könnten 62 Fahrten für rund 1.500 Teilnehmende finanziert werden. Im vergangenen Jahr seien es 35 Fahrten für rund 1.000 Schülerinnen und Schüler gewesen.