Von Juli bis September 2023 hat es für ein Sommerquartal ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle in Bayern gegeben. Der Krankenstand lag im 3. Quartal 2023 mit 4,4 Prozent über dem schon sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals mit 4,2 Prozent, teilte die Krankenkasse DAK am Freitag mit. Im Durchschnitt hatte jeder und jede Beschäftigte demnach vier Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand sei nach Muskel-Skelett-Erkrankungen vor allem ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen.
Laut Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit Bayern gab es ein Viertel mehr Fehltage etwa wegen Depressionen oder Angststörungen als im Vorjahresquartal. „Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend“, sagte Landeschefin Sophie Schwab. Dazu komme, dass viele Branchen durch Personalmangel unter besonderem Druck stehen. „Die Themen Gesundheit und psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten müssen ganz oben auf die Agenda der Unternehmen“, forderte Schwab.
Auch ein Teil der Krankschreibungen im Bereich der Muskel-Skelett-Probleme könne auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sein, etwa der psychosomatische Rückenschmerz. Nach Einschätzung der DAK trifft der stark erhöhte Krankenstand die Unternehmen in Bayern in Zeiten eines steigenden Personalmangels und ist zudem eng mit diesem verknüpft. Firmen und Betriebe in Deutschland sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins betriebliche Gesundheitsmanagement investieren.
Die DAK-Gesundheit ist nach eigenen Angaben eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat für die Fehlzeitenanalyse zum 3. Quartal die Daten von 2,35 Millionen versicherten Beschäftigten bundesweit durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen. (00/3603/03.11.2023)