In Sachsen-Anhalt ist laut der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle von Arbeitnehmern gestiegen. Wie die Krankenkasse am Montag in Hannover mitteilte, habe sie im Jahr 2023 insgesamt 224 Krankheitsfälle pro 100 Mitglieder registriert. Das seien rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Im Vergleich der Bundesländer liege Sachsen-Anhalt damit auf dem zweithöchsten Rang nach Mecklenburg-Vorpommern. Das bundesweite Mittel liege bei 204 Fällen. Die durchschnittliche Fehlzeit pro Fall ist den Angaben zufolge von 14,2 auf 13,2 Tage gesunken. Somit hätten Angestellte im vergangenen Jahr mehr kurzzeitige Krankschreibungen eingereicht als zuvor. Auch hier liege Sachsen-Anhalt deutlich über dem deutschlandweiten Schnitt von 11,7 Tagen.
Aus diesen Daten ergibt sich laut KKH für 2023 ein fast gleichbleibend hoher Krankenstand von 8,1 Prozent gegenüber 8,3 Prozent in 2022. Dies bedeute, dass in Sachsen-Anhalt an jedem Tag des vergangenen Jahres 8,1 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben gewesen seien. Im Bundesländervergleich sei das der höchste Wert, hieß es. Der Bundesdurchschnitt liege bei 6,6 Prozent. Grund für die gestiegene Zahl an Krankheitsfällen sind laut der Krankenkasse vor allem Atemwegserkrankungen.
Der nach wie vor hohe Krankenstand habe starke Auswirkungen auf die Arbeitswelt, sagte KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Häufige und lange Arbeitsausfälle bedeuteten für die verbliebenen Kollegen eine starke Zusatzbelastung. Dies könne zu einem Dominoeffekt, also zu weiteren Ausfällen führen.