Mehr als 1.000 Menschen haben am Samstag nach Polizeiangaben in Düsseldorf gegen eine Versammlung der rechtspopulistischen Partei AfD protestiert. Diese hatte gegen eine geplante Unterbringung von Flüchtlingen in einem leerstehenden Bürogebäude am Rande des Nobelviertels „Zoo“ demonstriert. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Nach Polizeiangaben hatten sich bei dem Protest gegen die AfD 1.250 Menschen versammelt, auf Seiten der AfD waren es laut Polizei 70 bis 100 Personen.
Starke Polizeikräfte waren vor Ort, um ein mögliches Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern, wie es am Rande der mehrstündigen Veranstaltungen hieß. Vereinzelt seien Strafanzeigen geschrieben worden, weil einige Gegendemonstranten von dem genehmigten Demonstrationsgebiet abgewichen seien, sagte die Polizeisprecherin. In einem Fall sei rauchhaltige Pyrotechnik gezündet worden. Dies seien jedoch Einzelfälle gewesen.
Auf Transparenten und Fahnen hieß es am Samstag „Düsseldorf bleibt bunt“, „Die AfD ist eine Gefahr“ oder „Refugees are welcome“. Redner auf der mehrstündigen Anti-AfD-Veranstaltung betonten zudem, es habe alleine in Düsseldorf im vergangenen Jahr rund 230 rechtsextreme Straftaten gegeben.
„Hier ist kein Platz für Rassismus und erst recht nicht für die AfD“, erklärte Oliver Ongaro vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“, das gemeinsam mit
dem„ Düsseldorfer Appell/Respekt und Mut“ und mehreren Parteien zu dem Protest aufgerufen hatte. Das Bündnis warf der AfD vor, „gegen Menschen auf der Flucht“ zu hetzen. Die Geschichte der Stadt Düsseldorf sei eine Zuwanderungsgeschichte, erklärte Ongaro.