Zur Großdemonstration gegen die AfD und für Demokratie und Rechtsstaat erwarten die Veranstalter am Samstag mehr als 30.000 Menschen in Düsseldorf. „Die Proteste gegen die AfD haben eine neue Qualität und Dimension erreicht“, sagte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, Heinrich Fucks, am Donnerstag. Es dürfe nicht dazu kommen, „dass die Gewaltphantasien von Rechtsextremen von Deportation und Vertreibung Wirklichkeit werden“, betonte Fucks, der auch Sprecher des Düsseldorfer Appells ist.
Er hoffe, dass die zahlreichen Demonstrationen gegen rechts bundesweit dazu führten, dass mögliche AfD-Wähler „überdenken“, ob sie sich tatsächlich von dieser Partei vertreten fühlten, sagte der Theologe. Mittel- und langfristig müsse es den demokratischen Parteien gelingen, das Wählerpotential der AfD wieder zurückzugewinnen. Die Veranstaltung solle „ein Signal an die etablierten Parteien sein, sich am Riemen zu reißen und die Menschen mit ihrer Politik mitzunehmen“, sagte Gewerkschaftssekretär Klaus Churt vom DGB Düsseldorf.
Aufgerufen zu der Demo unter dem Titel „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“ haben die Initiative Düsseldorf stellt sich quer, der Deutsche Gewerkschaftsbund Düsseldorf und der Düsseldorfer Appell.
Zu den Unterstützern zählen zudem die jüdische Gemeinde Düsseldorf und der Verein Düsseldorfer Muslime, Wohlfahrtsverbände, Sport- und Kultureinrichtungen. Als Redner werden unter anderem die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne), Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, und die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber erwartet.
Auslöser der bundesweiten Protestwelle ist eine Recherche des „Correctiv“-Netzwerks über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November in Potsdam. Dort war unter anderem über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen worden.