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Medien: Selbst ernannte Prophetin Gabriele Wittek ist tot

Gabriele Wittek, die selbst ernannte Prophetin und Gründerin des “Universellen Lebens”, ist offenbar tot. Sie hinterlässt eine stark umstrittene Bewegung, die in der Vergangenheit auch gegen die Kirche schoss.

Die selbst ernannte Prophetin und Gründerin der Gemeinschaft “Universelles Leben” ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge tot. Demnach ist der genaue Todestag Witteks (Jahrgang 1933) nicht bekannt. Zuletzt gemeldet sei Wittek in Hettstadt im Landkreis Würzburg gewesen. Zuerst hatte die Würzburger “Main-Post” am Mittwochabend berichtet.

Das Universelle Leben (UL) ist der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfrage (EZW) zufolge eine spirituelle Bewegung, die in den 1970er Jahren von Wittek gegründet wurde. Sie selbst behauptete demnach, Gottes Offenbarungen zu empfangen, und sah sich als sein “Sprachrohr”. Anfangs hätten sich kleine Anhängergruppen in Würzburg und Nürnberg gegründet und ihre Lehren verbreitet. Später habe sich daraus eine größere Bewegung mit eigenen pädagogischen Einrichtungen und einem Fokus auf ökologischer Landwirtschaft entwickelt.

Die Lehren des UL verbinden laut EZW christliche Inhalte mit esoterischen und karmischen Vorstellungen, sie führen also etwa Krankheiten und Schicksale auf Fehlverhalten in früheren Leben zurück. Die Bewegung erwarte endzeitliche Katastrophen, die in einem 1.000-jährigen Friedensreich münden würden.

Anfang der 2000er warb die Gruppierung mit einer Plakatkampagne für den Kirchenaustritt. 2011 erstatteten zwei dem UL damals nahe stehende Anwälte beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Strafanzeige gegen Papst Benedikt XVI. Sie warfen ihm etwa ein “mörderisches Kondomverbot” vor. Der Gerichtshof nahm die Anzeige wegen mangelnder Zuständigkeit nicht an.

Der Trägerverein “Das Universelle Leben Aller Kulturen Weltweit e. V.” in Deutschland hat nach eigenen Angaben aktuell einige Hundert Mitglieder. Weltweit gebe es 32 Vereine der Bewegung. Die Mitglieder bezeichnen sich als “Urchristen in der Nachfolge des Jesus von Nazareth”. Kritiker werfen der Gruppierung autoritäre Strukturen, die Ausübung psychischen Drucks auf Mitglieder, deren wirtschaftliche Ausbeutung und die Verfälschung christlicher Lehren vor.