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Marx: Für Frauen in der Kirche ist mehr möglich

Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx sind die Möglichkeiten des Dienstes von Frauen in der Kirche “noch nicht ausgelotet bis zum Ende”. Es brauche diesbezüglich das Gespür und die Offenheit dafür, dass der Geist Gottes zu neuen Wegen führen könne, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagvormittag in München. Anlass war der Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der Erzdiözese München und Freising.

Dabei verglich Marx das deutsche Reformprojekt Synodaler Weg und die derzeit im Vatikan stattfindende Weltsynode mit der Verkündigungserfahrung Mariens. Er verwies auf die Offenheit Mariens für das Geheimnis Gottes und gab sich überzeugt, “wenn wir uns auf den Weg Gottes einlassen”, sei “viel mehr möglich, als wir uns selbst zutrauen”. Im Lukasevangelium wird erzählt, wie Maria ein Engel erscheint und ihr mitteilt, dass sie ein Kind empfangen und gebären werde, das “Sohn Gottes” genannt werden würde. Maria erwidert, sie sei die Magd des Herrn, es möge so geschehen.

In seiner Predigt beschrieb Marx die Darstellung dieser Szene – Mariä Verkündigung – in seiner Hauskapelle. Das dortige Altarbild zeigt Maria, wie sie vor einem Vorhang steht und ihn etwas beiseite schiebt. Dabei sieht sie auf anderen Seite nur “ein großes Licht”. Marx hob “die Offenheit dieser junge Frau für das Licht, das auf sie zukommt” hervor und bekannte: “Wenn ich vor dem Bild stehe, dann denke ich: Auch du bist eingeladen, diesen Vorhang zu öffnen und das Licht in dein Leben hineinzulassen.”

Die Kirche brauche die Offenheit dieses Verkündigungsmomentes immer wieder von Neuem, betonte der Kardinal. “Nicht jeder setzt seine Interessen durch.” Synodalität brauche “Offenheit dafür, zu spüren, was der Geist Gottes uns heute sagen will, was er uns heute mit auf den Weg gibt, wie er heute die Verwandlung der Kirche und der Welt vorantreibt”.