“Seid Menschen!” – Margot Friedländer ist eine Stimme gegen das Vergessen und für Toleranz. In Münster bekam sie dafür den Sonderpreis des Westfälischen Friedens. Der Bundespräsident würdigte die 103-Jährige – und mahnte.
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist mit dem Sonderpreis des Westfälischen Friedens geehrt worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte ihn der 103-Jährigen am Freitag in Münster. Margot Friedländer habe schlimmste Menschheitsverbrechen überlebt, so Steinmeier. “Sie zu ehren, ist das eine. Ihre Botschaft aufzunehmen und umzusetzen das andere.” Ihre Botschaft bestehe darin, das Gute, die Demokratie, zu schätzen und zu verteidigen.
Den Preis vergibt die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, die damit nach eigenen Angaben Engagement für nachhaltigen Frieden und internationales Verständnis auszeichnet. Er wird üblicherweise alle zwei Jahre verliehen. Friedländer erhält in diesem Jahr einen Sonderpreis, nachdem im vergangenen Jahr der französische Präsident Emmanuel Macron ausgezeichnet wurde. Weitere Preisträger sind etwa der tschechische Schriftsteller Vaclav Havel (1998) und der Ring Deutscher Pfadfinder (2018).