Der ehemalige Obdachlose Richard Brox aus Mannheim hat am Freitag erneut ein Weihnachtsessen für die „Ärmsten der Armen“ organisiert. Im Haus Bethanien Mannheim, eine Einrichtung für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen, ließ er laut dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag) auf eigene Kosten Spanferkel und Kartoffelsalat ausgeben. „Ich möchte den Menschen von Herzen etwas zurückgeben“, sagte er der Zeitung.
Ab sofort soll nicht nur in der Vorweihnachtszeit, sondern auch an Ostern die Speisung durch ihn stattfinden. Dann für eine neue und viel größere Zielgruppe, so der gebürtige Mannheimer. Alle, die an Armut leiden, sollen eingeladen sein. Etwa Großfamilien, Alleinerziehende, Rentner, Menschen mit Behinderung oder Obdachlose, so Brox. Auch prominente Mithelfer seien geplant.
Das große Vorbild des Projekts sei das traditionelle Weihnachtsessen des Sängers Frank Zander in Berlin, das in diesem Jahr 30. Jubiläum feiert. Als Obdachloser in Berlin habe Brox selbst dieses Festmahl erlebt. Eine Erfahrung, die er weitergeben möchte, wie er sagt, und die symbolisch für das Helfen und die Nächstenliebe stehe. Brox lebte mehr als 30 Jahre lang auf der Straße. Er ist mittlerweile erfolgreicher Buchautor über sein einstiges Leben dort.
Das Haus Bethanien, gemeinnütziger Verein und Mitglied im Diakonischen Werk Baden, ist eine Einrichtung für Frauen und Männer, die momentan oder dauerhaft nicht selbstständig wohnen können. Der geschäftsführende Vorstand, Johann Wagner, freut sich der Zeitung zufolge sehr über die Kooperation mit Brox, die eine gelungene Ergänzung zu den bestehenden karitativen Speisungen und der „hervorragenden Arbeit“ der Sozialverbände der Stadt sei. (2816/14.12.2024)