Die im März im Alter von 56 Jahren gestorbene Künstlerin Anna Jander ist posthum mit dem Kunstpreis der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag geehrt worden. Geschwister der Malerin nahmen die mit 5.500 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstagabend im Sprengel Museum in Hannover entgegen. Jander (1967-2024) habe ein Werk hinterlassen, das kraftvoll, klug und überaus poetisch sei, hieß es in einer Würdigung der Fraktion. Das Preisgeld wird geteilt und an zwei Initiativen gespendet.
Thema ihrer Malerei, Filme und Fotografien seien die Bedingungen des Lebens gewesen, erläuterte die Fraktion. Eine weitere wichtige Rolle im Werk von Anna Jander habe das Unterwegssein gespielt. Ihre Reisen etwa nach Detroit oder Los Angeles in den USA habe sie in eindrucksvollen Serien verarbeitet, die die Betrachter vor soziale und gesellschaftspolitische Fragen stellten. In der chinesischen Stadt Suzhou habe sie aus dem Auto heraus gefilmt und diese Bilder als Ausgangspunkt für ihre Malerei gewählt, woraus ein prägnanter Animationsfilm entstanden sei.
In ihrem Wohnort Faßberg bei Celle engagierte sich die Künstlerin zudem jahrelang für das „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“, das sie selbst 2009 mitbegründete. Das Netzwerk soll deshalb die eine Hälfte des Preisgeldes in Höhe von 2.750 Euro erhalten. Die andere Hälfte soll für eine künftige Ausstellung der Werke von Anna Jander verwendet werden. Der Kunstpreis der SPD-Fraktion wird seit 1988 an Künstlerinnen und Künstler vergeben, die einen Bezug zu Niedersachsen haben.