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Maja Nielsen mit Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle ausgezeichnet

Die hessische Schriftstellerin Maja Nielsen ist am Donnerstagabend mit dem diesjährigen Jugendliteraturpreis „Buxtehuder Bulle“ geehrt worden. Sie erhielt den Preis für ihren Roman „Der Tunnelbauer“, der nach einer wahren Geschichte entstand, wie die Organisatoren mitteilten. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro und einer stählernen Bullen-Plastik dotiert.

Die prämierte Geschichte erzählt aus Berlin in den 1960er Jahren, kurz nach dem Mauerbau. Nielsen verarbeitet darin die Erlebnisse des Zeitzeugen Joachim Neumann und seiner Freunde. Mit Mut, Beharrlichkeit und kräftezehrendem körperlichem Einsatz verhelfen sie zwischen 1961 und 1964 zahlreichen Menschen durch zwei Tunnel zur Flucht in den Westen.

#„Hochinformative und anschauliche Geschichtsstunde“

Die Laudatorin und Leiterin des Berliner Jungen Literaturhauses, Stefanie Ericke-Keidtel, nannte das Buch den Angaben zufolge „eine hochinformative und anschauliche Geschichtsstunde, die spannender nicht sein könnte“. Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt hob laut Mitteilung hervor, die Botschaft des Buches, sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen, sei „eine Aufforderung für uns alle – heute mehr denn je.“

Eine aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen bestehende Jury hatte sich im Juni mit eindeutigem Votum für das Buch ausgesprochen. Maja Nielsen wurde 1964 in Hamburg geboren und arbeitet als Sach- und Hörbuchautorin. 2013 wurde sie bereits vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zur „Lesekünstlerin des Jahres“ gewählt. Für ihren Roman „Tatort Eden 1919“ erhielt sie 2019 den Jugendbuchpreis „Friedolin“ der Stiftung Weltethos.

Der Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann rief die Auszeichnung 1971 ins Leben. Mittlerweile zählt der „Buxtehuder Bulle“ zu den bedeutendsten deutschen Jugendliteraturpreisen. 1981 übernahm die Stadt Buxtehude die Trägerschaft. In der Vergangenheit gehörten unter anderem Michael Ende, Gudrun Pausewang und Jostein Gaarder zu den Preisträgern. Im vergangenen Jahr ging der Preis an die Stendaler Autorin Anja Reumschüssel für ihren Roman „Über den Dächern von Jerusalem“.