Der Attentäter des Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlags, Taleb A., wurde am Montag in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt. Dies bestätigte das Magdeburger Justizministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Verlegung sei aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg erfolgt und von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den sächsischen Sicherheitsbehörden unterstützt worden, hieß es.
Taleb A. war bisher in einem Gefängnis in Burg bei Magdeburg untergebracht. Wie der epd aus Sicherheitskreisen erfuhr, erfolgte die Verlegung aufgrund seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit im Maßregelvollzug in Bernburg südlich von Magdeburg. Dadurch habe er Kontakt zu Strafgefangenen gehabt. Auch die räumliche Nähe zum Tatort habe eine Rolle gespielt. Unter den Bediensteten und den Gefangenen in Burg gebe es Personen, deren Angehörige von dem Anschlag betroffen seien, hieß es.
Am Montag hat sich zudem die Zahl der Todesopfer des Anschlags auf sechs erhöht. Eine 52-jährige Frau ist zwischen Sonntagabend und Montagfrüh ihren Verletzungen erlegen, teilte ein Sprecher der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Naumburg mit. Sie sei in einem Krankenhaus im Magdeburger Umland verstorben. Fast 300 Personen wurden zudem teilweise schwer verletzt.
Kurz vor Weihnachten war der 50-jährige Taleb A. aus Saudi-Arabien mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Ein Gutachten soll jetzt klären, ob der Mann psychisch krank ist. Das Motiv des Täters ist nach wie vor unklar. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) war der Mann offenbar islamophob.