Die Stadt Magdeburg gedenkt am Freitag der Opfer des Nationalsozialismus. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, werden Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) und Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) sowie ein Vertreter der Landesregierung am Mahnmal „Magda“ zum Gedenken an die Opfer des dortigen früheren KZ-Außenlagers einen Kranz niederlegen.
Anlass ist der bundesweite und internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust am Samstag. Schellenberger und Borris werden den Angaben zufolge am Mahnmal Worte des Gedenkens sprechen. Nach einer Schweigeminute sollen dann Gebete von Vertretern der jüdischen Gemeinde sowie der evangelischen und katholischen Kirche folgen, hieß es.
Am 26. Januar 2001 war ein von dem Metallplastiker Peter Hinz und dem Schriftsteller Jürgen Rennert geschaffenes Mahnmal enthüllt worden, das an das frühere KZ-Außenlager „Magda“ erinnert. Es befand sich 1944/45 in unmittelbarer Nachbarschaft.
Ab Juni 1944 waren nach Angaben der Stadt 2.170 zumeist ungarische Juden des Konzentrationslagers Buchenwald in das KZ-Außenlager im Magdeburger Stadtteil Rothensee überführt und zur Schwerstarbeit für die Braunkohle-Benzin AG (Brabag) gezwungen worden. Bis zu seiner Auflösung im Februar 1945 kamen hier den Angaben zufolge mindestens 556 Häftlinge ums Leben. Ein Großteil der restlichen Häftlinge sei nach der Verlegung in andere Vernichtungs- oder Sterbelagern getötet worden oder dort verstorben.