Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster erweitert seine Sammlung der Gegenwartskunst um ein Werk der Ukrainerin Marta Vashchuk. Dabei handele es sich um die installative Malerei „Verge or White White Snow“ (Rand oder weißer weißer Schnee) von 2016, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch mit. Vashchuk verarbeite darin ihre Eindrücke der Maidan-Revolution 2014 in Kiew und die militärische Eskalation des Konflikts mit Russland. Das über 15 Meter lange Werk, das wie ein übergroßer Teppich von der Decke herab über den Boden reicht, soll den langen Weg der Ukraine zur Freiheit symbolisieren, wie es hieß.
„Angesichts des seit zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind Vashchuks Arbeiten von besonderer Relevanz“, begründete Museumsleiter Hermann Arnhold den Ankauf, der mit finanzieller Unterstützung der Freunde des Museums für Kunst und Kultur e.V. ermöglicht wird. Die Installation wird demnach im Laufe des Jahres in die Dauerausstellung des Hauses am Münsteraner Domplatz integriert.
Die 1975 in Kiew geborene Künstlerin, die seit 2022 in Halle an der Saale lebt, setzt sich den Angaben zufolge in ihren Werken mit Fragen zur Identitätsbildung, Konflikten und Demokratieprozessen auseinander. Im Vordergrund stehe dabei die Menschlichkeit inmitten von Gewalt und Unsicherheit. In ihrer Installation „Verge or White White Snow“ reflektiere Vashchuk mit dunklen Farbtönen von Rot über Braun die Gefühle und Ängste, die den Kriegsalltag bestimmen, hieß es. Das Werk war bereits vor einem Jahr in der Ausstellungsreihe „Transition“ mit Beiträgen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine im LWL-Museum zu sehen.