Die Luther-Museen in Wittenberg zeigen zum 500. Jahrestag der Hochzeit von Martin Luther mit der früheren Nonne Katharina von Bora ihren damaligen Ehering. Er ist ab sofort in der Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ zu sehen, sagte der Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Thomas T. Müller, in Wittenberg.
Der Ring werde als Leihgabe des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig bis zum 10. August im Augusteum ausgestellt und zudem beim Wittenberger Stadtfest „Luthers Hochzeit“ vom 13. bis zum 15. Juni gezeigt, hieß es.
Luther-Museen: Datum in Hochzeitsring eingraviert
Historisch gesichert sei, dass Katharina von Bora im Jahr 1523 unter dem Einfluss der reformatorischen Lehren Martin Luthers ihr Kloster verlassen und ihn zwei Jahre später in Wittenberg geheiratet habe. Das Hochzeitsdatum, der 13. Juni 1525, sei in dem Ring eingraviert.
Laut der stellvertretenden Direktorin des Stadtgeschichtlichen Museums, Ulrike Dora, besteht der Ring aus einem inneren schmalen Goldreif, der vermutlich der eigentliche Ehering gewesen sei. Er wurde demnach mit einem aufwändig bearbeiteten „Arma-Christi-Ring“ aus der Zeit um 1500 mit einem Rubin zusammengefügt. Dieser Ring sei Luther von dem abgesetzten dänischen König Christian II. (1481-1559) geschenkt worden. Neueste Untersuchungen haben laut Dora gezeigt, dass der Rubin aus dem heutigen Myanmar stamme.
Den Ring schmücken die Symbole der Passion Jesu, die sogenannten Arma Christi. Dazu gehören neben dem Kruzifix auch die Geißelsäule sowie Fesseln, Lanze, Schwert, Nägel und Würfel.