Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt erinnert mit Vorträgen und einer neuen Publikation an Kurfürst Friedrich den Weisen. Der sächsische Herrscher Friedrich III. (1463-1525) starb vor 500 Jahren und ist eng mit der Reformation verbunden. Er sei Schutzherr des Reformators Martin Luther (1483-1546) gewesen und habe die Wittenberger Universität Leucorea gegründet, teilte die Stiftung am Dienstag in Wittenberg mit.
Am 6. Mai werde aus diesem Anlass der Wittenberger Historiker Volkmar Joestel im Augusteum in Wittenberg unter dem Titel „Wenn es Gottes Wille ist, wird und soll der gemeine Mann regieren“ über die Rolle des Kurfürsten in der Reformationszeit und seine Haltung zum Bauernkrieg sprechen, der 1525 seinen Höhepunkt fand. Der Kurfürst habe mit seinen Gedanken, dass der „gemeine Mann“ regieren solle, den Gedanken der Volkssouveränität vorweggenommen, hieß es.
Am 13. Mai werden den Angaben zufolge der frühere Stiftungsvorstand Stefan Rhein und der Leipziger Historiker Enno Bünz den Tagungsband „Der zweite Mann im Reich. Neues von Kurfürst Friedrich dem Weisen“ vorstellen. Die Fachtagung zum 500. Todesjahr Friedrichs des Weisen fand demnach vom 23. bis 25. November 2023 in Wittenberg statt.
Friedrich der Weise gehört laut Luthergedenkstätten als sächsischer Kurfürst und Landesherr Luthers zu den berühmtesten Herrschergestalten der Zeitenwende um 1500. Seine Regierungszeit verbinde das ausgehende Mittelalter und die beginnende Neuzeit. Das damalige Kurfürstentum Sachsen umfasste Gebiete der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.