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Neuer Lutheraner-Präsident will enges Verhältnis zu Deutschland

Der neue Präsident des Lutherischen Weltbundes, Henrik Stubkjær, will nach eigener Aussage ein enges Verhältnis zu Deutschland bewahren und die guten Beziehungen ausbauen.

Der dänische Bischof Henrik Stubkjær ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB)
Der dänische Bischof Henrik Stubkjær ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB)Imago / epd

Der neue Präsident des Lutherischen Weltbundes, Henrik Stubkjær, hat nach eigener Aussage ein enges Verhältnis zu Deutschland. „Ich hoffe, dass diese Beziehung auch weiter andauern wird“, sagte der lutherische Bischof aus Dänemark dem Evangelischen Pressedienst in Krakau.

Als Student der Theologie in den 1980er Jahren in Dänemark habe er sehr viele Texte deutscher Autoren kennengelernt. „Wir haben Karl Barth und Jürgen Moltmann im Original gelesen“, sagte der 61-Jährige. Damals habe er fließend Deutsch gesprochen, heute könne er noch einen Vortrag auf Deutsch halten. „Dafür müsste ich mich allerdings gut vorbereiten.“

Lutherischer Weltbund beruht auf vier Säulen

Der 44. Bischof von Viborg, in dessen Diözese 83 Prozent aller Bewohner Lutheraner sind, betonte, die Arbeit des Lutherischen Weltbundes werde weiterhin auf den vier Säulen beruhen, auf denen die Organisation 1947 gegründet worden sei. Dabei handele es sich um „den Einsatz für die Bedürftigen und Unterdrückten, gemeinsame Initiativen in der Mission, gemeinsame Anstrengungen in der Theologie und einer gemeinsamen Antwort auf die ökumenische Herausforderung“.

Stubkjær erklärte, dass eine seiner ersten Reisen zu Papst Franziskus nach Rom führen werde. Katholiken und Lutheraner müssten über die Feiern zum 500-jährigen Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses beraten. Das Augsburger Bekenntnis von 1530 wurde zu der zentralen Bekenntnisschrift der protestantischen Kirchen lutherischer Prägung. Für 2030 sind die Jubiläumsfeiern geplant.

Stubkjær distanziert sich von Patriarch Kyrill

Der 14. Präsident des Lutherischen Weltbundes kritisierte die Führung der russisch-orthodoxen Kirche um den Moskauer Patriarch Kyrill für deren Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. „Als Christen sollten wir uns für Frieden und Menschlichkeit einsetzen und nicht einen Krieg rechtfertigen“, sagte er. Patriarch Kyrill hatte mehrmals öffentlich den Überfall der Kreml-Truppen verteidigt und gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes hatten Stubkjær am 16. September bei ihrer Vollversammlung in Krakau zum Präsidenten gewählt, am 19. September wurde er in sein Amt eingeführt.