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Lutheraner-Präsident Musa: Zahlen für Kirchen nicht relevant

Angesichts eines Mitgliederschwunds der Kirchen ist der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbunds (LWB), Panti Filibus Musa, gegen eine übermäßige Fokussierung auf Zahlen. Es müsse vielmehr darum gehen, “gemeinsam zu leben und zu arbeiten für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt”, sagte der Nigerianer am Mittwoch zum Auftakt der LWB-Vollversammlung in Krakau. Die Konferenz dauert bis 19. September. Dabei soll unter anderem ein Nachfolger für Musa gewählt werden.

Mit Blick auf Europa und Nordamerika betonte er: “Eure Probleme sind die Probleme von uns allen in dieser Gemeinschaft von Kirchen.” Die Situation der gastgebenden Evangelisch-Augsburgischen Kirche Polens, deren 61.000 Mitglieder nur 0,1 Prozent der Bevölkerung ausmachen, solle den Delegierten als Inspiration dienen.

Musa, Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, war 2017 zum Präsidenten des weltweiten Dachverbands der Lutheraner gewählt worden. In seiner Rede erinnerte er daran, dass Lutheraner in vielen Teilen der Welt ihren Glauben nicht frei leben könnten. Auch in Nigeria habe sich die Kirche zuletzt Konflikten aufgrund religiös-extremistischer Gewalt gegenübergesehen.

Der Erzbischof mahnte zudem, dass sich der Lutherische Weltbund zur Förderung von Frauen in Führungspositionen verpflichtet habe. Eine wachsende Zahl von Kirchen komme dem nach. “Doch da geht noch mehr”, sagte er. Außerdem wolle der LWB weiterhin für eine 20-Prozent-Quote für junge Menschen in allen Gremien eintreten.

Vor den 357 Delegierten äußerte sich Musa auch zur Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Dankbar zeigte er sich vor allem für die Kooperation mit der Hilfsorganisation Caritas Internationalis. Persönlich denke er gerne an einen Besuch bei Papst Franziskus im Jahr 2021 zurück. Beim Abschied habe dieser ihm zugeflüstert: “Ich hoffe, wir können eines Tages auch zusammen das Abendmahl feiern.”