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Ludwig-Börne-Preis an Daniel Kehlmann verliehen

Der Schriftsteller Daniel Kehlmann hat den Ludwig-Börne-Preis 2024 entgegengenommen. Kehlmanns Romane ließen sich als Kommentar auffassen zu dem Jetzt, in dem sie gelesen werden, sagte die Verlegerin des Piperverlags, Felicitas von Lovenberg, bei der Preisübergabe am Sonntag in Frankfurt am Main laut Manuskript ihrer Laudatio.

Kehlmann spiele mit Erwartungen, „indem er immer wieder neue Blickwinkel und Deutungen anbietet, bis wir begreifen, dass Erkenntnis und Wahrheit keine festen Größen sind und die Grenzen zwischen Literatur und Leben, Geschichte und Gegenwart verwischen“, erklärte von Lovenberg. Er sei einer der vielfältigsten, nachdenklichsten, interessantesten Schriftsteller. Für ihn seien Sprache und Literatur Mittel, „um die Welt gleichermaßen zu gestalten, zu hinterfragen und zu kritisieren“.

Der nach dem Publizisten Ludwig Börne (1786-1837) benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis für herausragende Essays, Kritik und Reportagen wurde erstmals 1993 vergeben. Er erinnert an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt. Preisträger waren unter anderen der Literat Hans Magnus Enzensberger, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, der Philosoph Peter Sloterdijk, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und „Spiegel“-Gründer Rudolf Augstein. Im vergangenen Jahr erhielt Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Preis.