Am Long-Covid-Welttag (15. März) hat Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) weitere Unterstützung für Betroffene gefordert. Bisher sei die Versorgung der Betroffenen kein Teil der Regelversorgung, gesetzlich Versicherte müssten außerhalb der Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock Beratungen zum Großteil selbst zahlen, sagte Drese am Freitag laut Mitteilung ihres Ministeriums. Zudem gebe es bislang keine einheitlichen Therapierichtlinien, die auch die Behandlung durch Hausärztinnen und Hausärzte vereinfachen könnten.
„Unabhängig davon, ob es sich um eine Long Covid, PostVac oder ME/CFS-Diagnose handelt, haben die Betroffenen oft einen großen Leidensdruck“, erklärte die Gesundheitsministerin. Schätzungen gingen davon aus, dass allein in MV rund 35.000 Menschen betroffen sind. „Leider gibt es für dieses äußerst komplexe Krankheitsbild bis heute keine vollständige Heilung.“ Jedoch habe der Anstieg der Fälle durch die Corona-Pandemie dazu geführt, dass die Wissenschaft weltweit mit Hochdruck nach Medikamenten und wirksamen Therapien forsche.
Sie begrüße es, dass sich der Bund diesen Themen mit dem neu einberufenen Runden Tisch für Long Covid annimmt, so Drese. Das sei ein wichtiger Schritt, um eine hochwertige und bundesweit einheitliche Versorgung für Patientinnen und Patienten zu ermöglichen und künftig zu verbessern.
Die Linksfraktion im Schweriner Landtag forderte nach eigenen Angaben von allen Beteiligten ein schnelleres Handeln. „Die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen sollten ihren Handlungsspielraum nutzen, um die akute Behandlung der genannten Krankheiten zu ermöglichen“, sagte ihr gesundheitspolitischer Sprecher Torsten Koplin. Dazu gehöre auch der Aufbau spezialisierter ambulanter Versorgungsteams nach dem Beispiel Berlins.