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Leuchtturm-Preis für Recherchezentrum “Correctiv”

Das Medienhaus „Correctiv“ erhält den diesjährigen Leuchtturm-Preis für besondere publizistische Leistungen des Vereins Netzwerk Recherche. Der Vorsitzende von Netzwerk Recherche, Daniel Drepper, erklärte am Montag in Berlin, die Arbeit von „Correctiv“ stehe exemplarisch für den Wert und die Notwendigkeit von investigativem Journalismus. Das gemeinnützige Recherchezentrum mit Sitz in Essen und Berlin hatte im Januar über ein geheimes Treffen von Rechtsextremen in einer Potsdamer Villa berichtet. Die Preisverleihung ist im Rahmen der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche am Freitag in Hamburg geplant.

Drepper betonte, selten habe eine einzelne Recherche einen solchen Einfluss gehabt und gezeigt, „wie wichtig diese Art von Journalismus für unseren demokratischen Diskurs ist“. Stellvertretend für das gesamte „Correctiv“-Team werden Marcus Bensmann, Justus von Daniels, Anette Dowideit, Jean Peters, Gabriela Keller und Mohamed Anwar ausgezeichnet.

„Correctiv“ hatte über ein Geheimtreffen am 25. November 2023 in Potsdam berichtet, an dem neben dem früheren Kopf der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, auch AfD-Politiker, einzelne Mitglieder der CDU, der Werteunion sowie Unternehmer teilgenommen haben sollen. Sellner soll bei dem Treffen über eine massenhafte Ausweisung von Menschen aus Deutschland, basierend auf rassistischen Kriterien, gesprochen haben. Diese Pläne, die unter dem Begriff „Remigration“ diskutiert wurden, sahen die Vertreibung von Millionen Menschen vor.