Die „Letzte Generation“ will nicht mehr die „Letzte Generation“ sein. „Wir lassen den Namen hinter uns“, sagte Carla Hinrichs, eine der Sprecherinnen der Klimaaktivisten, dem Spiegel. Aus den Strukturen der „Letzten Generation“ werde etwas „Neues entstehen, etwas Großes“.
Konkret wurde Hinrichs in dem am Mittwochabend online veröffentlichten Interview nicht. Proteste werde es weiterhin geben. „Dabei sind Vielfalt und Kreativität gefragt. Aber Blockaden vor Autos und Flughäfen und Straßen sind erst mal nicht mehr unser Fokus“, sagte sie.
„Letzte Generation“: Mit Straßenblockaden fing alles an
Hinrichs sagte, als die „Letzte Generation“, die seit Anfang 2022 vor allem mit Straßenblockaden bundesweit für Aufsehen sorgte, gestartet sei, wäre die Regierung noch in der Lage gewesen, der Klimakatastrophe entgegenzuwirken.„ Heute stecken wir mittendrin“, sagte sie.
Die „Letzte Generation“ könne nicht mehr sicher sein, dass sie die letzte Generation vor den Kipppunkten zu einem unwiderruflichen Klima-Umsturz sei. Sie nannte als Beispiel das Amazonas-Gebiet in Südamerika. Es gebe Anzeichen, dass es schon gekippt sei und beginne, mehr Kohlendioxid auszustoßen als zu binden. „Die Lage eskaliert vor unseren Augen“, sagte Hinrichs.
Klimaaktivisten wollen Großes schaffen
Bisher habe der Leitsatz „Wer nicht stört, wird nicht gehört“ im Mittelpunkt der Klimaaktivisten gestanden. „Das wird sich ändern. Wir müssen uns nicht mehr an jeden Abendbrottisch kämpfen“, sagte Hinrichs und fügte hinzu: „Im nächsten Schritt wollen wir Großes schaffen, eine neue Art von Gemeinschaft und Resilienz in die Gesellschaft bringen. Und dazu echte Mitbestimmung ermöglichen.“
„Wir wollen keinen Umsturz“, betonte Hinrichs. Die Organisation sei „friedlich und demokratisch“. „Wenn wir erfolgreich sind, wird alles, was wir gemacht haben, sicher irgendwann als friedliche Revolution bezeichnet werden“, sagte sie.